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Berliner Morgenpost

Handball-Füchse weit entfernt von einer Final-Form
Gegen Schlusslicht Bietigheim knapp einer Blamage entgangen

Der Präsident atmete ganz tief durch. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, dann sagte Frank Steffel kämpferisch. "Mir ist egal, gegen wir im Halbfinale spielen. Wir wollen ins Finale und den Pokal gewinnen!" Volker Zerbe, Sportkoordinator der Füchse Berlin, war nach der Auslosung für das Final Four im EHF-Cup (16./17. Mai) in der Max-Schmeling-Halle ebenfalls hoffnungsvoll.

Die Füchse treffen im ersten Halbfinale auf Gorenje Velenje aus Slowenien, der HSV Handball spielt in der zweiten Partie gegen Skjern Handbold (Dänemark). "Das ist das erhoffte Los, und es ist sehr schön, dass der internationale Charakter in den Halbfinals gewahrt bleibt", sagte Zerbe. Alle Spiele der Endrunde werden von Bezahlsender Sky übertragen.

Bereits am Dienstagvormittag hatte es die Auslosung für das Final Four in der Champions League gegeben. Im Halbfinale trifft der THW Kiel am 30. Mai in Köln auf MKB Veszprem (Ungarn), Spaniens Abonnement-Meister Barcelona kämpft gegen KS Vive Tauron Kielce (Polen) um den Einzug ins Finale am 31. Mai.

Für die Füchse steht vor der EHF-Endrunde aber erst einmal das deutsche Pokal-Final-Four in Hamburg (9./10. Mai) an, wo sie im Semifinale gegen den SC Magdeburg spielen. Die Bundesligapartie am Dienstagabend gegen Aufsteiger SG Bietigheim war damit so etwas wie die Generalprobe für die Berliner, war es doch das letzte Spiel vor der Endrunde. Und das sollte vor allem dazu dienen, für eine "positive Grundstimmung zur sorgen", so Geschäftsführer Bob Hanning.

Sogar Pfiffe für die Berliner
Es galt also, Schwung zu holen für die Titelverteidigung im DHB-Pokal. Doch das mit der ganz großen Handballkunst wollte nicht gelingen. Mit 33:32 (18:17) siegten die Füchse hauchdünn und zeigten eine schwache Vorstellung. "In Vorbereitung auf die beiden Finalturniere kann man nicht zufrieden sein", haderte Hanning mit der Leistung seines Teams: "Das war zu wenig, vor allem in der Defensive. Der Mannschaft hat das Brennen gefehlt." Und Trainer Dagur Sigurdsson monierte die mangelnde Bereitschaft. "Das können wir so nicht anbieten. Abwehr und Torhüterleistung waren nicht gut genug."

Immerhin hatte Iker Romero Lust am Torwurf, allein sechs Tore gelangen dem Kapitän in der ersten Halbzeit. Mit sieben Treffern war er am Ende auch bester Berliner Werfer. Doch Bietigheim, das bereits als Absteiger feststeht, steckte nicht auf. Die Schwaben kämpften couragiert und gingen zehn Minuten vor Schluss sogar in Führung, was einige Füchse-Anhänger zu Pfiffen für das eigene Team animierte.


Ludwigsburger Kreiszeitung

SG BBM Bietigheim überrascht in Berlin aber gewinnt nicht

Nur um Haaresbreite an einem Punktgewinn vorbeigeschrammt sind die Bundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim gestern Abend bei der unglücklichen 32:33 (17:18)-Niederlage gegen die Füchse Berlin. Es war kein Unterschied zwischen den bereits als Absteiger feststehenden Schwaben und den um einen Europapokalstartplatz kämpfenden Berlinern festzustellen.

Die 5700 Zuschauer in der Max Schmeling Halle staunten Bauklötze, als der ohne seine Spielmacher Timo Salzer und Andreas Blodig angetretene Tabellenletzte in der 53. Minute mit 29:27 vorne lag. Berlins Jungnationalspieler Paul Drux gelang kurz darauf der 29:29-Ausgleich. Doch die SG konterte. Robin Haller überwand Nationaltorhüter Silvio Heinevetter bereits zum sechsten Mal und brachte die SG drei Minuten vor Ende erneut mit 32:31 in Führung.
Berlins Torjäger Petar Nenadic gelang der Ausgleich zum 32:32, ehe die Schiedsrichter mit einer umstrittenen Zeitstrafe gegen Patrick Rentschler entscheidend in das Spielgeschehen eingriffen. Während die Unparteiischen gegen die Hauptstädter keine einzige Zeitstrafe verhängten, mussten die Ellentäler viermal auf die Strafbank. Per Siebenmeter gelang dem serbischen Nationalspieler Nenadic 73 Sekunden vor der Schlusssirene der schmeichelhafte Siegtreffer für die Berliner.
„Meine dezimierte Mannschaft hat sich sensationell geschlagen sowohl in spielerischer als auch in kämpferischer Hinsicht“, lobte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer seine Mannschaft. Selbst Berlins Manager Bob Hanning zog den Hut: „Ich bin beeindruckt, wie Bietigheim gekämpft hat.“ Ein Sonderlob verdiente sich aufseiten der SG Torhüter Jan Kulhanek, der gleich drei Siebenmeter der Füchse abwehrte.
Füchse: Heinevetter, Stochl; Romero (7), Petersen (4/2), Pevnov (4), Zachrisson (4), Nenadic (4/1), Horak (3), Drux (3), Wiede (2), Nielsen (1), Igropulo (1).
SG BBM: Kulhanek, Radovanovic; Haller (6), Kirveliavicius (6), Schäfer (5/3), Schmid (5), Praznik (3), Emrich (2), Lohrbach (2), Barthe (1), Patrick Rentschler (1), Dahlhaus (1), Scholz, Beckmann.


Bietigheimer Zeitung

SG BBM Bietigheim: In Berlin liegt ein Sieg in der Luft
Beinahe wäre den Bundesliga-Handballern der SG BBM Bietigheim in der Berliner Max-Schmeling-Halle ein Volltreffer gelungen. Lange hielt der Absteiger die Partie bei den Füchsen offen, lag in der Schlussphase in Führung und verlor dann noch knapp mit 32:33.

Durch ein Siebenmetertor von Petar Nenadic 73 Sekunden vor Spielende gewannen die Füchse Berlin in der Bundesliga gegen die als Absteiger feststehende SG BBM Bietigheim mit 33:32 und sammelte zwei Punkte im Kampf um einen Startplatz im Europapokal.

Für die Bietigheimer lag ein Sieg in der Berliner Luft. Sie boten in der Max-Schmeling-Halle im Stadtteil Prenzlauer Berg eine kämpferisch starke Leistung und waren nahe dran am zweiten Auswärtserfolg. Am Ende konnten die Berliner, die sich in der Halbzeit und um die 45. Minute Pfiffe von ihrem Publikum gefallen lassen mussten, gerade noch eine Blamage verhindern.

"Das ist das schlimmste Ergebnis. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Die Mannschaft hat das super gemacht, toll gekämpft und eine tolle Leistung abgeliefert", meinte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer nach der unglücklichen Niederlage. Gar nicht einverstanden war er mit der Vorstellung der beiden badischen Unparteiischen Daniel Kirsch und Philipp Dinges. "Das zieht sich schon das ganze Jahr überhin, dass die Schiedsrichter ungleichmäßig entscheiden. Wir sind halt der Underdog. Wenn wir so ein Spiel wie in Berlin gewinnen wollen, ist einfach eine Gleichbehandlung nötig", meinte Mayerhoffer.

Während die Füchse ohne Strafzeiten blieben, kassierten die Bietigheimer vier. Durch Christian Schäfer verwandelten die Gäste alle ihre drei Siebenmeter, die Berliner nutzten von sechs Strafwürfen nur drei.

Die SG BBM Bietigheim zwang die Füchse zu einer Hochleistung. Die wollten sich auf das am Wochenende stattfindenden Final Four im Pokal einspielen, mussten gegen die anfangs auf Hochtouren laufenden Gäste aber an die Leistungsgrenze. Tim Dahlhaus, der in der zweiten Halbzeit wegen einer Verletzung draußen bleiben musste, und Dominik Schmid sorgten für die Führung der Bietigheimer. Erst nach rund zehn Minuten kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Mit Evgeni Pevnov bekam das Spiel der Füchse mehr Wucht und Durchschlagskraft am Kreis. Mit einem Doppelschlag sorgte Pevnov für eine 6:4-Führung.

Der ehemalige Welt-Handballer Iker Romero beendete mit seinem Tor zum 10:7 eine Phase, in der beide Teams ihre Angriffe zu früh oder ungenau abgeschlossen hatten. Obwohl bei der SG BBM mit Timo Salzer und Andreas Blodig beide etatmäßigen Mittelmänner nicht dabei waren, boten die Bietigheimer im Rückraum den Füchsen Paroli, allen voran Romas Kirveliavicius, der in der ersten Halbzeit fünf seiner sechs Treffer erzielte, und Schmid. Der nach 17 Minuten bei den Gästen für Mihailo Radovanovic eingewechselte Torhüter Jan Kulhanek bot eine starke Leistung.

In der zweiten Halbzeit stellte Berlins Coach Dagur Sigurdsson auf eine 6:0-Deckung um. Auch damit hatte der Aufsteiger, der auch Absteiger sein wird, kaum Probleme. Schmid glich zum 24:24 aus. Schäfer per Siebenmeter und Paco Barthe sorgten für eine 29:27-Führung der Gäste. Die lagen auch beim 30:29 und 32:31 vorne. Petar Nenadic glich zum 32:32 aus und erzielte nach einer Strafzeit gegen Patrick Rentschler in der 59. Minute das 33:32-Siegtor per Strafwurf.

Nach der Rückkehr an diesem Mittwoch mit dem Flieger aus Berlin haben die Bietigheimer Handballer ein paar Tage frei. Am Montag geht es dann mit dem Training weiter. Das nächste Spiel steht erst am 20. Mai beim SC Magdeburg auf dem Plan.

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