Ludwigsburger KReiszeitung
SG schafft „Wunder von Leipzig“

Handballer feiern 30:28-Auswärtssieg – Aufstiegsplätze bleiben in Reichweite Mit dem 30:28 (13:15)-Sieg beim Tabellendritten SC DHfK Leipzig gelang Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim ein Husarenstreich. Das Team liegt auf Platz 4 in Reichweite der Aufstiegsplätze.

Rein gar nichts mehr sprach für die als Außenseiter angereiste SG BBM, als Leipzig seine 15:13-Pausenführung vier Minuten nach Wiederanpfiff auf einen Fünf-Tore-Vorsprung ausbaute (18:13). SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer stoppte den Run der Sachsen mit einer Auszeit, die in dem hochklassigen Spiel die Wende einleitete.

Denn was danach passierte, dürfte als „das Wunder von Leipzig“ in die Bietigheimer Annalen eingehen. Möglicherweise erzählte der Trainerfuchs seinen Jungs beim Spielstopp von den Plänen der SC-Verantwortlichen, mit zwei Siegen an Ostern über Bietigheim und Rimpar den vor- entscheidenden Schritt zum Erstligaaufstieg zu gehen. „Wir wollten nicht zum Beiwerk degradiert werden“, gab Mayerhoffer das Signal zu einer furiosen Aufholjagd. Mit einem unwiderstehlichen 16:7-Lauf binnen 20 Minuten drehten die Schwaben das als Vier-Punkte-Spiel zweier Aufstiegsaspiranten deklarierten Gipfeltreffen und machten aus dem 14:19-Rückstand (37. Minute) eine 30:26-Führung (56.).

Am Bietigheimer Abwehrbollwerk, angeführt vom bärenstarken Innenblock mit Thorsten Salzer, Patrick Rentschler sowie dem von der zweiten Mannschaft aufgerückten Paco Barthe bissen sich die SC-Angreifer die Zähne aus. Was dennoch durchkam, schnappte sich Keeper Jan Kulhanek.

Im fortan auf Hochtouren laufenden SG-Angriff übertraf Spielmacher Timo Salzer mit fünf Treffern und blitzsauberen Pässen seine hochgelobten Gegenüber. Neben einigen Granaten aus dem Rückraum Marke Robin Haller waren es die Tempogegenstöße von Andre Lohrbach und Marco Rentschler, die den Sachsen den Zahn zogen.

Als der für Kulhanek eingewechselte Pascal Welz vier Minuten vor Spielende einen Siebenmeter von Pavel Prokopec großartig parierte, kehrte Grabesstille in die mit 2731 Zuschauern gefüllte Leipziger Arena ein. Umso lauter waren die nach Spielende Ringelreihen tanzenden SG-Spieler zu vernehmen – „Auswärtssieg, Auswärtssieg, hey, hey, hey!“

Coach Mayerhoffer stellte fest: „Wir wollten dranbleiben, um damit Leipzig zum Nachdenken zu zwingen, was passieren könnte. Das ist uns gelungen. Es macht keinen Sinn, in dieser engen Liga über Aufstiegsambitionen nachzudenken.“

SG BBM: Kulhanek, Welz; Lohrbach (6/3), Haller (5), Timo Salzer (5), Marco Rentschler (5), Dahlhaus (3), Coors (3), Patrick Rentschler (2), Blodig (1), Barthe, Thorsten Salzer, Heling.


Bietigheimer Zeitung
Überraschung zu Ostern

Für eine Oster-Überraschung haben die Handballer der SG BBM Bietigheim am Samstagabend gesorgt: Sie feierten im Zweitliga-Verfolgerduell beim SC DHfK Leipzig einen 30:28-Erfolg und verbesserten so ihre Aufstiegschancen.

Ein schöneres Osterfest hätte sich Hartmut Mayerhoffer, der Trainer der SG BBM Bietigheim, nicht wünschen können. Seine Schützlinge gewannen am Samstag das Verfolgerduell der Zweiten Handball-Bundesliga beim SC DHfK Leipzig mit 30:28. Durch den Auswärtscoup steht die SG BBM in der Tabelle nun schon drei Minuspunkte besser da als die Sachsen. Da Leipzig sich am Montag gegen Rimpar durchsetzte, verharrt Bietigheim aber auf dem vierten Platz. Dennoch sind die Aufstiegschancen sprunghaft gestiegen. "Unser Sieg war eine große Überraschung. Jetzt werden wir uns am Ostersonntag darüber freuen, und dann bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor", sagte Mayerhoffer, der sein Team bereits am Montag wieder zu einer Übungseinheit bat. Schließlich wartet am Mittwoch (19.30 Uhr) beim Spitzenreiter TSG Friesenheim schon der nächste Handball-Knüller auf die SG BBM.

Wie schon im Heimspiel zuvor gegen Rimpar (20:18) holten die Bietigheimer auch in Leipzig einen Fünf-Tore-Rückstand noch auf und siegten am Ende mit zwei Treffern Unterschied. Ein Indiz, wie gut es bei der Truppe um die Moral bestellt ist. Nach den Ausfällen der Leistungsträger Christian Heuberger, Christian Schäfer und Hannes Lindt ist sie - wie von der sportlichen Leitung erhofft - noch enger zusammengerückt.

In der Anfangsphase war noch nicht absehbar, dass beide Mannschaften den rund 2700 Zuschauern noch ein Trefferfestival bieten würden. In den ersten sechs Minuten erzielte der Leipziger Thomas Oehlrich das einzige Tor zum 1:0. Bis zum 5:5 blieb die Partie völlig ausgeglichen, ehe der SC DHfK mit einem Zwischenspurt auf 10:7 davoneilte (20.). Bietigheim ließ sich aber nicht abschütteln, und Marco Rentschler gelang in der 26. Minute der Ausgleich zum 11:11. Dass die Sachsen mit einer 15:13-Führung in die Pause gingen, hatten sie einem Doppelschlag zu verdanken: Philipp Weber und Lucas Krzikalla waren in den letzten 23 Sekunden der ersten Hälfte noch zweimal erfolgreich.

Nach dem Seitenwechsel legten die favorisierten Hausherren gleich nach und erhöhten auf 19:14 (37.). Eine Wende schien für die Schwaben angesichts des bis dahin souveränen Leipziger Auftritts und des frenetischen Publikums in weiter Ferne. Doch mit einer Energieleistung kämpfte sich Bietigheim in die Begegnung zurück. Schlussmann Jan Kulhanek steigerte sich, ebenso die Abwehr, die mit viel Leidenschaft dem gegnerischen Angriff den Zahn zog. Und in der Offensive agierten die Gäste fortan viel geduldiger als zuvor. In der ersten Hälfte hatten sie sich immer wieder an der gegnerischen Deckung festgerannt.

Zwischen der 37. und der 56. Minute machte die SG BBM aus dem Fünf-Tore-Rückstand eine eigene 30:26-Führung. Längst zeigten die Ostdeutschen Nerven und waren völlig von der Rolle. "Mit jedem Gegentor ist die Leipziger Mannschaft unsicherer geworden. Sie hat gemerkt, dass sie heute auch verlieren kann", analysierte Mayerhoffer. Bezeichnend, dass SC-Regisseur Pavel Prokopec in der heißen Phase mit einem Siebenmeter an Bietigheims Ersatzkeeper Pascal Welz scheiterte. Die zwei Treffer von Matthias Gerlich und Maximilian Jonsson kurz vor Schluss waren letztlich nur noch eine Ergebniskorrektur.

Als großes Bietigheimer Pfund neben der vorzüglichen Torhüter- und Abwehrleistung und dem überragenden Spielmacher Timo Salzer erwies sich die große Ausgeglichenheit im Kader. Mayerhoffer: "Wir haben von allen Positionen Torgefahr ausgestrahlt und waren dadurch nicht ausrechenbar. Das hat uns als Mannschaft stark gemacht."

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