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Ludwigsburger Kreiszeitung
SG wieder auf einem Aufstiegsplatz

Die SG BBM Bietigheim hat ihre Aufstiegsambitionen eindrucksvoll untermauert. Mit einem 30:27 ((15:11)-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten HSG Nordhorn Lingen kletterte das Team von Hartmut Mayerhoffer auf den dritten Tabellenplatz der 2. Handball-Bundesliga – zumindest für eine Nacht.


Der Trainer der SG wusste genau, bei wem er sich nach der Schlusssirene bedanken konnte. Mit offenen Armen lief Mayerhoffer auf Jan Kulhanek zu und umarmte ihn innig. Der SG-Torhüter hatte insbesondere in brenzligen Situationen sein Team im Spiel und mit tollen Paraden die Gäste aus Nordhorn-Lingen auf Distanz gehalten.

Neben Kulhanek bot in der Schlussphase vor allem Robin Haller eine beeindruckende Vorstellung. Der Rückraumspieler erzielte vier seiner fünf Treffer in der 2. Spielhälfte und steuerte mit schönen Zuspielen auf Kreisläufer Patrick Rentschler maßgeblich zum hochverdienten Erfolg bei. Mit dem Sieg kletterten die Enztäler auf den dritten Tabellenplatz, der zum direkten Aufstieg in die Bundesliga berechtigt. Sollte der HC Erlangen im Verfolgerduell heute den SC DHfK Leipzig niederhalten, dürfen die Bietigheimer einem geruhsamen Sonntag entgegenblicken.

Kulhanek hatte gleich zu Beginn der fairen und von den Gastgebern in der Ludwigsburger MHP-Arena äußerst diszipliniert geführten Partie eine Duftmarke gesetzt, als er einen Siebenmeter von Bobby Schagen reflexschnell parierte. Danach ging die SG durch Treffer von Tim Coors, Haller und Patrick Rentschler mit 3:0 in Führung. Zwar kamen die Gäste auf 4:4 heran, doch dank zwei weiterer Treffer von Patrick Rentschler und dem ersten von drei verwandelten Siebenmetern durch Andre Lohrbach war der Dreitorevorsprung bald wiederhergestellt.

Bietigheim überzeugte vor 2531 Zuschauern durch einfache Spielzüge, zahlreiche Tempogegenstöße führten zum Erfolg. Dank eines solchen schraubte Timo Salzer kurz vor der Halbzeit nach einer weiteren Kulhanek-Parade den Vorsprung auf sechs Tore (15:9).

In Durchgang zwei waren die Gäste zwar aggressiver, die Abwehr der Bietigheimer aber stand wie eine Wand. Marco Rentschler, wie sein Bruder ebenfalls mit einer Klassepartie, erhöhte auf 19:12 (36. Minute). Die SG verwaltete den Vorsprung geschickt. Immer, wenn Nordhorn aufzuschließen drohte, hatten die Mayerhoffer-Schützlinge die passende Antwort parat. Auch ohne ihre verletzten Stammspieler Heuberger, Schäfer und Lindt wusste das Team durch mannschaftliche Geschlossenheit zu überzeugen – und darf in dieser Verfassung schon einmal vom Bundesligaaufstieg träumen.

SG BBM: Kulhanek; Haller (5), P. Rentschler (5), Timo Salzer (3), Dahlhaus (1), Coors (3), Blodig, Barthe (2), Th. Salzer (3), M. Rentschler (4), Lohrbach (4/3).

Bietigheimer Zeitung
SG BBM bleibt im Aufstiegsrennen

Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben im Kampf um den Aufstieg in die Erste Liga einen Big Point gelandet. Der direkte Verfolger HSG Nordhorn-Lingen wurde in der Ludwigsburger MHP Arena verdient mit 30:27 geschlagen.

Die MHP Arena in Ludwigsburg ist auf dem besten Weg, das zu werden, was das Wimbledon-Turnier für Boris Becker war: das Wohnzimmer. Im fünften Spiel in der Barockstadt feierte die SG BBM Bietigheim mit dem 30:27 gegen die HSG Nordhorn-Lingen den vierten Erfolg. Damit bleibt die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer den Spitzenteams im Kampf um einen der drei Aufstiegsplätze auf den Fersen.

Der Erfolg der Gastgeber war zu keinem Zeitpunkt der Partie in Gefahr, nicht ein einziges Mal lagen die Bietigheimer in Rückstand. Nach einem 0:3- und 1:4-Rückstand schaffe der Tabellenfünfte in der zehnten Minute beim 4:4 zum einzigen Mal den Ausgleich, nachdem Bobby Schagen im Nachwurf erfolgreich war. Doch nur drei Minuten später war die SG schon wieder mit drei Toren vorne, nachdem Andre Lohrbach den ersten Siebenmeter für die Gastgeber sicher verwandelt hatte. Die einzige Sorge für Mayerhoffer ergab sich aus der Tatsache, dass der in der Anfangsphase überragende Patrick Rentschler, der drei der ersten sechs Tore für die SG BBM erzielt hatte, nach 14 Minuten bereits seine zweite Zeitstrafe von den Schiedsrichtern aufgebrummt bekam. Zum Matchwinner für das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer avancierte der bärenstarke Jan Kulhanek im Tor, der allein in der ersten Halbzeit elf freie Würfe der HSG-Angreifer parierte und diese damit schier zur Verzweiflung brachte. Allerdings stand ihm sein Gegenüber Björn Buhrmeister, der zum besten Akteur der HSG gewählt wurde, nur wenig nach. Er hielt sein Team mit zahlreichen Paraden zumindest auf Schlagdistanz.

Beim 10:6 nach 20 Minuten nahm Gästetrainer Heiner Bültmann eine Auszeit, nach der Nordhorn-Lingen kurzzeitig auf 11:8 herankam. Der 15:11-Pausenstand war auch eine Folge des guten Verständnisses der beiden Salzer-Brüder: Timo Salzer traf zum 14:9 nach einem tollen Pass von Thorsten Salzer. Eine Minute später revanchierte sich Timo mit einer ebenso schönen Vorlage, die Thorsten zum 15:9 verwandelte. Einzig der elfte Treffer der Gäste nur zwölf Sekunden vor der Halbzeitsirene war ein kleiner Wermutstropfen auf die starke Leistung der Bietigheimer in den ersten 30 Minuten.

Kulhanek knüpfte in der zweiten Hälfte nahtlos an seine Leistung aus der ersten an, als er gleich einen Konter der HSG parierte. Auch mit einem Kempa-Trick scheiterte Bobby Schagen am SG-Keeper. Bis zur 35. Minute zog das Mayerhoffer-Team gestützt auf eine starke Defensive auf 19:12 davon, und Gästecoach Heiner Bültmann sah sich zu einer frühen Auszeit genötigt. Bis Mitte der zweiten Halbzeit verkürzte der Tabellenfünfte dann wieder auf 23:18, was Mayerhoffer zu einer Auszeit veranlasste, um wieder Ruhe ins Spiel zu bringen.

Die Schluss-Viertelstunde wurde zum Gala-Auftritt von Robin Haller, der nach einem Foul in der Anfangsphase lange Zeit auf der Bank gesessen war. Nach dem 23:19 durch HSG-Kreisläufer Luca de Boer traf Haller mit einem Schlagwurf in die untere Ecke zum 24:19. Noch schöner war sein 90. Saisontreffer zum 25:20, als er lange in der Luft stand und den Ball dann in die obere Torecke wuchtete. "Solche Tore macht bei uns nur Robin Haller", animierte der Hallensprecher die rund 2500 Zuschauer, die die Leistung der Gastgeber mit rhythmischem Klatschen honorierten. Nachdem Kulhanek einen zweiten Siebenmeter pariert hatte, resignierte die HSG Nordhorn-Lingen. Und bei der SG BBM begann die große Siegesfeier, die mit einem Freudentanz am Mittelkreis eingeläutet wurde.

Grafschafter Nachrichten
Dritte Niederlage in Folge

HSG-Trainer hakt nach 27:30 gegen Bietigheim Platz drei ab

Im vierten Spiel binnen zwölf Tagen fehlte den Nordhorner Handballern die Frische. Das wirkte sich vor allem im Angriff aus, der immer wieder am überragenden SG-Torhüter Jan Kulhanek scheiterte.

  fh Ludwigsburg. Die HSG Nordhorn-Lingen hat am Freitagabend bei der SG BBM Bietigheim mit 27:30 (11:15) verloren. Während die Gastgeber sich damit auf den zweiten Tabellenplatz der 2. Handball-Bundesliga verbesserten, rutschte die Mannschaft von Heiner Bültmann nach der dritten Niederlage in Folge auf den sechsten Rang ab. Das Aus im Rennen um einen der drei Aufstiegsplätze? „Realistisch betrachtet ja“, sagte der Trainer, schränkte jedoch bei acht noch ausstehenden Spielen ein: „Man weiß nie; aber um wieder oben ranzukommen, müssen wir schon eine Serie starten.“

Dass sein Team vor 2600 Zuschauern in der MHP-Arena trotz einer kämpferisch überzeugenden Partie den Erfolg der Bietigheimer letztlich nicht gefährden konnte, hatte vor allem zwei Gründe: Jan Kulhanek im Tor der Süddeutschen bot eine starke Leistung. Und im vierten Spiel binnen zwölf Tagen, so Bültmann, „fehlte uns einfach die Frische“. Beides zusammen, so der Coach, „hat den Ausschlag gegeben“.

Kulhanek blieb nicht nur bei zwei Siebenmetern Sieger, sondern nahm den HSG-Werfern auch noch jede Menge freier Bälle ab. „Er hat bis zur 45. Minute einfach zu viele Bälle gehalten“, berichtete Bültmann. Die Paraden des Keepers waren ebenso Ausgangspunkt für Gegenstöße wie gelungene Abwehraktionen seiner Vorderleute. „Wir haben das Spiel im Angriff verloren, weil wir nicht gut abgeschlossen haben“, analysierte Bültmann, während er der Abwehr attestierte, von Beginn an gut in die Partie gefunden zu haben.

Die Einstellung der Grafschafter aber stimmte. „Wir haben gefightet bis zum Schluss“, sagte Bültmann und lobte: „Das war top.“ Sein Team war nach einem Sieben-Tore-Rückstand (12:19/35.) bemüht, den Abstand zu verkürzen. Allerdings wahrte Bietigheim bis fünf Minuten vor dem Ende eine Fünf-Tore-Differenz. Und als Nicky Verjans bei 24:29 (56.) einen Siebenmeter neben das Bietigheimer Tor setzte, war Bültmann klar: „Jetzt wird es ganz, ganz schwer.“

Zwar verkürzten Kapitän Verjans, der mit sieben Toren erfolgreichster HSG-Werfer war, und Rechtsaußen Bobby Schagen, der auch aus dem Rückraum traf und wie der stark spielende Kreisläufer Luca de Boer auf fünf Treffer kam, auf 26:29 (59.). Doch da waren nur noch knapp zwei Minuten zu spielen und die souveränen Bietigheimer waren nicht mehr aus der Erfolgsspur zu drängen.

„Gut, dass wir jetzt zwei Wochen frei haben“, ist Bültmann froh, dass das nächste Spiel bei der SG Leutershausen erst am 13. April ansteht. Diese Zeit will sein Team nutzen, um die Kraftreserven für den Saisonendspurt aufzufüllen. „In den letzten acht Spielen wollen wir noch mal angreifen“, versprach der Trainer.



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