Bietigheimer Zeitung

SG BBM Bietigheim schlägt Bittenfeld vor 1500 Fans mit 37:29 und feiert einen kleinen Aufstieg


Fulminantes Saisonfinale

 

Ausverkaufte Halle, Torfestival, Hochstimmung auf dem Feld und auf den Rängen: Das 37:29 der SG BBM Bietigheim über Bittenfeld war das würdige Ende einer für beide Clubs sehr erfolgreichen Saison in der Zweiten Handball-Bundesliga Süd.

Streng genommen haben die Zweitliga-Handballer der SG BBM ihr internes Rundenziel verfehlt. "Wir hatten uns vor der Saison 47 Punkte vorgenommen", verriet Pierre Freudl nach dem letzten Spiel gegen den TV Bittenfeld. Mit dem 37:29-Heimsieg gegen den Lokalrivalen haben die Bietigheimer die Zähler 44 und 45 auf ihr Konto gebucht. So viele Punkte hat der 2005 aufgestiegene Verein in bisher noch keiner Zweitliga-Saison geholt. Als Fünfter hat sich die SG BBM ebenso souverän für die künftige eingleisige Zweite Liga qualifiziert wie der einen Rang besser platzierte Erzrivale aus Bittenfeld. "Das ist ein Aufstieg. Wir sind ein Stück näher an die Erste Liga herangerückt", sagte Jochen Zürn

Der Trainer sprach von einer "grandiosen Saison" und dankte in seiner Ansprache nach dem Spiel so ziemlich jedem in der Halle am Viadukt, allen voran seiner Frau Heike ("sie hält mir den Rücken frei und ermöglicht mir diesen Spielplatz hier") und den Spielern ("vor der Mannschaft ziehe ich so viele Hüte, wie ich nur kann").

Zum Saisonabschluss feierte die SG BBM vor und mit den 1500 Zuschauern noch einmal eine fröhliche Handball-Party mit vielen sehenswerten Toren. Auch die Bittenfelder trugen ihren Teil zu einem gelungenen und hochklassigen, aber auch bedeutungslosen Spiel bei. Da beide Abwehrformationen nicht mit dem letzten Biss und der letzten Aggressivität in die Zweikämpfe gingen, hatten die Offensivkräfte viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Allein in den ersten zehn konnten die Besucher 14 Treffer bestaunen: neun für Bietigheim, fünf für Bittenfeld. Die Torhüter auf beiden Seiten nur selten Bälle zu fassen. Ab dem 2:2 nahm die SG BBM die Partie in die Hand und zog auf 16:10 davon (21.). Näher als auf zwei Tore beim 15:17 kamen die Gäste fortan nicht mehr heran. Zur Pause stand es 20:16 - ein Indiz für die exzellente Chancenverwertung, die die Sturm- und Drangabteilungen beider Teams an den Tag legten.

Im zweiten Abschnitt erhöhte Bietigheim bis zur 40. Minute auf 26:18. Die Bittenfelder korrigierten das Ergebnis mit vier Treffern in Folge zwar noch einmal. Den Vorsprung gab die SG BBM bis zum Spielende aber nicht mehr her. Bester Werfer der Hausherren war Kapitän Nico Kibat mit sechs Treffern. Beim Tabellenvierten aus dem Rems-Murr-Kreis ragte Arni Sigtryggsson. Der im Januar vom DHC Rheinland losgeeiste Isländer traf ebenfalls ein halbes Dutzend Mal. "Wir wollten mit einem Erfolg in die Pause gehen und unserem tollen Publikum noch einmal eine tolle Leistung zeigen", sagte Coach Zürn. Bei beiden Mannschaften kamen noch einmal alle Spieler zum Einsatz. In der 50. Minute schickte Zürn auch Keeper Mathias Lenz zwischen die Pfosten, der nach vier Jahren bei der SG BBM keinen neuen Vertrag mehr erhalten hat und wie fünf andere Spieler mit großem Beifall verabschiedet wurden.

Am Mittwoch bricht der Großteil des Teams zu einem fünftägigen Mallorca-Trip auf. Bereits am 20. und 21. Juni stehen die Laktattests an, einen Tag später findet die erste Trainingseinheit statt. "Es wird Zeit, dass wir uns mal drei Wochen nicht sehen. Aber so verrückt es klingt: Ich freue mich schon jetzt wieder auf die Vorbereitung und die Herausforderung in der eingleisigen Zweiten Liga", meinte Zürn.

In die neue Runde starten die Bietigheimer am 3. oder 4. September mit einem Auswärtsspiel in Rostock, die erste Runde im DHB-Pokal wird am Wochenende zuvor ausgetragen. Der am Samstag verabschiedete Julian Pflugfelder traut der SG BBM einiges zu: "Ich glaube, dass die Jungs eine Riesensaison spielen", meinte der frühere Junioren-Nationalspieler und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Wenn Christian Heuberger wieder eine so gute Rolle spielt, ist vielleicht sogar der Relegationsplatz drin."

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