jochen_bauer.jpgBietigheimer Zeitung

"Zuhause verlieren, muss Ausnahme sein" SG-Neuzugang Bauer über sich und Saisonziele

"Zuhause verlieren, muss eine Ausnahme sein", sagt Jochen Bauer, einer von vier Neuzugängen des Handball-Zweitligisten SG BBM Bietigheim über die Zielsetzungen mit seiner neuen Mannschaft.

Mit dieser Vorgabe für die kommende Saison 2008/2009 spielt Jochen Bauer vor allem auf die Voraison der SG an, in der es nur acht Heimsiege, bei sechs Niederlagen und drei Unentschieden gab. "Wenn wir uns verbessern wollen, muss die Viadukthalle eine Festung werden", macht Bauer klar.

Für den 29-Jährigen, der vergangene Saison notgedrungen zum Regionalligsiten TV Neuhausen/Erms wechselte, wurde mit dem jetzigen Wechsel zur SG auch ein Traum wieder belebt. "Ich hatte natürlich gehofft, mit der neuen Kornwestheim/Stuttgart-Geschichte den Aufstieg in die erste Bundesliga zu packen. Als das alles den Bach runter ist, ist mein Traum ganz heftig geplatzt, ich war vorübergehend ziellos. Viele Vereine hatte ihren Kader damals schon voll besetzt. Mit dem TV Neuhausen/Erms habe ich aber einen echten Glückstreffer gelandet. Das war ein bisschen wie zu besten früheren Zeiten beim TV Kornwestheim. Familär, aber auch leistungsorientiert."

Der 1,80 Meter große und 90 Kilo schwere Rechtshänder hatte im zweiten Jahr E-Jugend beim TV Kornwestheim angefangen, nachdem sein rund drei Jahre älterer Bruder Markus (spielte schon für die SG und Spvgg Bissingen) bereits beim TVK spielte. Jochen Bauer durchlief die ganze Jugend beim TVK und spielte bis vorletzte Saison auch als Aktiver für Kornwestheim, beziehungsweise nach der TVK-Fusion mit der TSG Oßweil dann für die HBR Ludwigsburg. Ehe der angestrebte Folgeklub Kornwestheim/Stuttgart wie eine Seifenblase zerplatzte.

Jetzt hofft Bauer, mit der SG ans Tor zur ersten Bundesliga anklopfen zu können. "Diese SG hat großes Potenzial, ist noch lange nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Und sie wird vor allem seriös geführt." Aufgenommen fühlt sich Bauer von seiner neuen Mannschaft prächtig. "Im Grunde ist von den Neuen ja nur Nico Kibat ein so gesehen Unbekannter gewesen. Ich beispielsweise kenne die meisten Mannschaftsmitglieder schon seit Jahren, weil wir alle aus der gleichen Ecke kommen." "Wen ich noch nicht kannte, war Sebastian Sauerland. Aber mit dem war ich im Trainingslager auf einem Zimmer. Der schießt nicht nur wie eine Kanone. Der Junge ist einfach unglaublich, hat eingebaute Spaßgarantie."

Mit seinem derzeitigen persönlichen Leistungsstand ist der BWL-Student (technisch orientiert, Abschluss für Sommer 09 geplant) einigermaßen zufrieden. "So gesehen bin ich fit. Es fehlt aber noch etwas die Leichtigkeit, die Spritzigkeit. Die Beine sind etwas schwer. Auf dem Spielfeld fehlt logischer Weise noch die richtige Bindung. In der vergangenen Saison war die SG bei Kontern durch Jeremias Rose stark rechtslastig, jetzt wollen wir es auf beide Seite verteilen, unter anderem mit mir auf der linken. Das wird seine Zeit dauern, bis die Abläufe automatisiert sind."

Privat hat das kleine Kraftpaket, das am liebsten einen Rostbraten verdrückt, bereits alles fest im Griff. In den kommenden Jahren wird er das Geschäft seines Vaters übernehmen, im kommenden seine Franziska heiraten, mit der er seit 21. Mai dieses Jahres verlobt ist und seit insgesamt fast acht Jahren zusammen. Mit der Sport- und Mathelehrerin möchte er auch Kinder haben. "Eine richtige Familie ist mir wichtig, ich bin selber in guten Verhältnissen groß geworden, das gibt einem unheimlich viel." In gewisser Weise scheint Bauer ohnehin ein kleiner Glückspilz. Denn ernsthaft verletzt war er auch noch nie. "Noch keine Operation. Ein Nasenbeinbruch und eine Jochbeinprellung, das wars so ziemlich bisher. Aber man soll ja nichts beschreien."

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